GEMEINSCHAFTSPRAXIS   MEHRING UND LEITL
Praxis für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie

Schlaganfall   

Der Schlaganfall ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die Zeichen eines Schlaganfalls treten „mit einem Schlag“ also plötzlich auf und können – je nach Lokalisation im Gehirn – eine Vielzahl an fokal-neurologischen Defiziten hervorrufen. Dazu gehören insbesondere:

  • Sehstörungen auf einem oder beiden Augen (z.B. einseitige Pupillenerweiterung,        Doppelbilder, Gesichtsfeldausfall
  • Sprach- und Sprechstörungen (z.B. Dysarthrie = verwaschene Sprechweise; Aphasie)
  • Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Gleichgewichts- oder Koordinationsstörung
  • Sensibilitätsstörungen (Taubheitsgefühl, Gefühl von Ameisenlaufen über der Haut etc.)
  • Lähmung oder Schwäche im Gesicht, im Arm, im Bein oder in einer ganzen Körperhälfte
  • Stärkster Kopfschmerz ohne erkennbare Ursache
  • Schluckstörung
  • Orientierungsstörungen

        

Nach dem unverzüglichen Absetzen eines Notrufs sollten Schlaganfallpatienten – auch in Verdachtsfällen – möglichst schnell in eine spezialisierte Abteilung für Schlaganfall-Behandlung (sog. Stroke Units) gebracht werden zur weiteren Diagnostik und Therapie von möglichen Komplikationen. Diesbezüglich besitzt die Neurologische Klinik der Christopherus-Kliniken als Lehrkrankenhaus der WWU Münster mit einer zertifizierten Stroke Unit eine Führungsrolle in der stationären Versorgung von Schlaganfallpatienten in Dülmen. Zunächst wird computer- und/oder kernspintomographisch eine Unterscheidung zwischen ischämischen Hirninfarkten (= Minderdurchblutung von Hirngewebe) und hämorrhagischen Infarkten (Einblutung in das Gehirn und/oder Liquorraum) herbeigeführt, bevor nach Ausschluss von Kontraindikationen unter Abwägung aller Vor- und Nachteile für den Patienten eine Thrombolysebehandlung innerhalb eines Zeitfensters von 3-4,5 Stunden nach Auftreten der Erstsymptome angestrebt wird. Im weiteren Verlauf wird dann auf der Stroke Unit die Ätiologie (Ursache) des Hirninfarktes geklärt, in Abhängigkeit von diesen Ergebnissen erfolgt die medikamentöse Sekundärprophylaxe (= Vorbeugung in Hinblick auf einen erneuten Schlaganfall).

Verlaufskontrollen bei Patienten mit Schlaganfall können in unserer Praxis mittels Ultraschalldiagnostik, EEG, evozierten Potentialen und neuropsychologischer Testung erfolgen. Diesbezüglich besteht auch eine enge Kooperation mit anderen Experten (Internist Kardiologie Neuroradiologe Neurochirurg). Die Sekundärprophylaxe in unserer Praxis  erfolgt entsprechend der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Anlehnung an den Essener Risiko-Score.