Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom ist ein Kompressionssyndrom, das durch eine chronische Druckschädigung des N. medianus im Bereich der Handwurzel entsteht. Am häufigsten ausgelöst wird ein Karpaltunnelsyndrom durch mechanische Überbelastung z.B. nach vermehrter Arbeit mit der Hand. Die typische Symptomatik beginnt meist mit nächtlich auftretenden Schmerzen und Missempfindungen im Versorgungsbereich des Nervus medianus von der Hand diffus in den ganzen Arm einstrahlend. Zunächst treten dann diese Beschwerden schwerpunktmäßig nach Belastungen auf, im weiteren Verlauf dann auch tagsüber ohne vorherige Belastung. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es schließlich zu einem Muskelschwund im Bereich des Daumenballens, einer Schwäche oder gar Unfähigkeit zu greifen sowie zu einem verminderten Tastsinn.
Obgleich eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung in Hinblick auf die Diagnose unerlässlich sind, liefert die elektrophysiologische Untersuchung mit Messung der Nervenleitgeschwindigkeit oftmals den entscheidenden diagnostischen Hinweis insbesondere zur Abklärung gegenüber anderen Erkrankungen (z.B. Cerviko-Brachial-Syndrom). Gemessen wird die motorische Überleitungszeit (distale motorische Latenz) des N. medianus zwischen dem Stimulationsort am Handgelenk und von diesem Nerven innervierten Daumenballenmuskulatur. Als normal gelten Werte < 4,2 m/s.
Leichte Formen des Karpaltunnelsyndroms können konservativ behandelt werden, in schweren Fällen ist eine chirurgische Therapie indiziert.