Depression
Die Lebenszeitprävalenz für eine depressive Störung – das heißt das Risiko, mindestens einmal im Leben an einer Depression zu erkranken – wird in der Fachliteratur mit 7-18 Prozent geschätzt. Häufig kommen neben einer Depression andere begleitende psychiatrische Erkrankungen (Alkoholerkrankung, Angsterkrankung, Zwangsstörung, Anorexie) vor.
Aus Zwillingsstudien geht hervor, dass depressive Erkrankungen familiär gehäuft vorkommen, woraus eine genetische Disposition abgeleitet wird. Belastende Lebensereignisse spielen ebenso in Hinblick auf die Entstehung einer Depression eine Rolle, wie neurobiochemische Befunde, die das Konzept einer Dysbalance von unterschiedlichen Neurotransmittern erhärten. Darüber hinaus spielen chronobiologische Faktoren eine Rolle, was erkennbar daran wird, dass bei depressiven Patienten eine Reihe an biologischen Rhythmen desynchronisiert sind, beispielsweise zielt die Schlafentzugstherapie auf eine Resynchronisation dieser gestörten Rhythmen ab.
Im Rahmen unseres multimodalen Therapieansatzes wird in unserer Praxis die Indikation zur medikamentösen Therapie geklärt, damit verbunden die Frage, ob Antidepressiva überhaupt erforderlich sind, oder ob andere Maßnahmen gleichwertig sind (z.B. sofortige Psychotherapie, Lichttherapie, Schlafentzugstherapie etc.). Der psychotherapeutische Ansatz umfasst eine Kombination aus tiefenpsychologisch fundierter Behandlung, dazu gehört die Entwicklung eines Behandlungsfokus mit Formulierung realistischer Zielvorstellungen, die gemeinsam mit dem Patienten in Abhängigkeit von seinen Ressourcen erarbeitet werden. Daneben finden neuere Konzepte tiefenpsychologischer Kurzzeittherapien Anwendung in unserem Behandlungskonzept.